Unsere Vereinsvorsitzende, Frau Dr. Hannelore Danders, wurde 1931 im Magdeburg in Sachsen-Anhalt geboren. Ihre sorgenlose Kindheit wurde sehr bald von den Wirren und Folgen des 2. Weltkrieges überschattet, durch den sie auch ihren Vater sehr zeitig verlor.
Nach Kriegsende musste sie als junges Mädchen an der Seite ihrer Mutter und des jüngeren Bruders zum Überleben der Familie beitragen. Sie wurde schnell selbstständig und ein zielstrebiger Mensch. Nach Schulabschluss begann sie eine Ausbildung zur Russischlehrerin. Sie hatte schon vor ihrem Studium persönliche Begegnungen mit russischen Soldaten und Offizieren und dabei gute Erfahrungen gemacht. Ihre ursprünglichen Vorbehalte gegenüber diesen Menschen verflogen sehr schnell. Sie lernte Russland und seine Menschen lieben, eine entscheidende Maxime für ihr gesamtes weiteres Leben.
Lehrerin wurde und war sie aus Leidenschaft. Die Schüler liebten sie und viele schreiben ihr noch heute Briefe. Sie hat nicht nur unterrichtet, sondern die ihr anvertrauten jungen Menschen auch für die schwierige Fremdsprache Russisch begeistert. Sie verstand es, den jungen Heranwachsenden eine Freundin und Vorbild zu sein. Ihr Unterricht bestand nicht nur aus Vokabelpauken und Grammatik oder Lesen und Schreiben. Es wurde so viel wie möglich Russisch gesprochen und auch Singen, Rezitieren von Gedichten, Theaterspielen sowie landeskundliche Bildungsinhalte bereicherten ihre Unterrichtsstunden.
Verdient gemacht hat sie sich um die Feste der russischen Sprache an den Schulen der Stadt Burg und darüber hinaus. Folgerichtig trug man ihr an, in der Abteilung Volksbildung als Referentin für außerunterrichtliche Arbeit zu arbeiten.
Da Frau Dr. Danders ihren Beruf als Berufung ansah, war sie stets bemüht, sich für ihre Tätigkeit weiter zu qualifizieren, absolvierte Fernstudien und promovierte. Als verheiratete Frau zog sie neben ihrer beruflichen Belastung zwei Kinder groß.
Nach ihrer Tätigkeit an der Schule wurde Frau Dr. Danders in das Bezirkskabinett für Weiterbildung der Lehrer und Erzieher Dresden berufen und leitete hier bis zur Wende den Bereich Russische Sprache.
Mit der Wende musste sich auch Frau Dr. Danders beruflich umorientieren und lernte 1992 aus Zufall den russischen Kriegsveteranen Viktor Maximow kennen. Sein und ihr eigenes zutiefst humanistisches Anliegen, Not leidenden Kriegsveteranen in Russland zu helfen, Völkerverständigung und Versöhnung mit den Kriegsopfern zu leben, verband sie im aktiven Wirken über viele Jahre.
Für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe musste ein Verein gegründet werden. Sie fanden in Dr. Joachim Süß, einem ehemaligen Dozenten an der Sektion Russisch der Pädagogischen Hochschule Dresden, einen engagierten Verbündeten. Gemeinsam hoben sie die "Gesellschaft zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland" 1992 aus der Taufe. Ihr Tun fand schnell die Unterstützung vieler motivierter Helfer in Dresden und Umgebung. Dr. Süß wurde der erste Vorsitzende des Vereins, Maximov sein Stellvertreter und Hannelore wurde Schatzmeisterin. Die Persönlichkeit von Dr. Süß, sein außergewöhnliches Organisationstalent und beispielloses persönliches Engagement haben das Gesicht der Gesellschaft wesentlich mitgeprägt. Unter seiner Leitung gingen die ersten Hilfscontainer nach Russland.
Im Jahre 2005 gab Dr. Süß den Staffelstab an Frau Dr. Danders weiter.
Mit viel Herzblut und Energie, aus einem tiefen Bedürfnis, nicht nur zu reden, sondern aktiv etwas zu tun, führt Frau Dr. Hannelore Danders bis heute als Vorsitzende unseren Verein. Sie ist unser Herz und Motor. Mit ihr organisieren wir Lesungen, Gesprächsrunden, Ausstellungen. Als Zeitzeugin ist sie unser großer Schatz im Verein und auch heute, nach ihrem 90. Geburtstag, hat sie uns allen viel zu sagen. Wir sind dankbar dafür, sie zu haben!
An dieser Stelle wollen wir ihren ersten Band der „Lebensgeschichten“ allen Besuchern unserer Homepage an das Herz legen. Unter „Publikationen“ sind nähere Einzelheiten nachzulesen. Es lohnt sich für Interessierte an authentischen Berichten, ein Leben in drei Gesellschaftsordnungen Revue passieren zu lassen. Auch wird man an eigene Erlebnisse erinnert oder lernt hinzu, worüber früher weniger oder nicht gesprochen wurde. Das Buch kann beim Verein sowie auch unter Amazon erworben werden. Eine Listung bei Thalia und Hugendubel ist vorgesehen.